Vierzehn Jugendliche aus Bayern für Bildungsstipendium der START-Stiftung ausgewählt

02.10.2020

Vierzehn Jugendliche aus Bayern für Bildungsstipendium der START-Stiftung ausgewählt

Mit einem dreijährigen Bildungs- und Engagementprogramm fördert die STARTStiftung herausragende Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung. 

München/Frankfurt am Main, 10. September 2020 – Am Ende steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten der STARTStiftung selbst geplant, entwickelt und umgesetzt haben. Bis es so weit ist, erwartet die insgesamt 183 Stipendiatinnen und Stipendiaten des neuen Jahrgangs ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm. Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss. Zusätzlich erhalten sie jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler mit Migrationserfahrung auf ihrem Weg zu stärken und zu
ermutigen, sich für die Gesellschaft und Demokratie zu engagieren.

Aufnahmekriterien: Das Wohin zählt mehr als das Woher

Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist eine eigene Migrationserfahrung oder die eines Elternteils. Zudem müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens 14 Jahre alt sein, die 8. Klasse beendet und noch drei Jahre Schule vor sich haben – Schulform und angestrebter Abschluss spielen keine Rolle. Neben diesen formalen Bedingungen ist vor allem der Wille entscheidend, etwas in der Gesellschaft zu bewegen. Dass sie diesen Willen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen. Insgesamt hatten sich 1.061 Jugendliche auf das Stipendium beworben. In Bayern konnten sich zehn Mädchen und vier Jungen durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von Rumänien bis nach Nepal. Was sie eint, sind ihre Neugier, Beharrlichkeit und eine große Gestaltungslust. Der 21-jährige Mohammad Javad Jahangir aus Afghanistan wohnt seit 2016 in Bayern. Der Stipendiat sagt: „Ich muss zugeben, als ich mich beworben habe, dachte ich nicht, dass es klappen würde. Nachdem ich den Anruf meiner Landeskoordinatorin bekommen habe, war die Freude umso größer. Ich wünsche mir, meine Regenbogenflagge vor niemandem mehr verstecken zu müssen und mehr Selbstvertrauen. Ich möchte gesehen und gehört werden. Ich möchte in der Lage sein, anderen zu helfen und ich möchte Teil der Gesellschaft sein.”

Zusammenarbeit zwischen START-Stiftung und der AURELIUS Gruppe, der Beisheim Stiftung sowie der Eleven gGmbH in Bayern

Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten treffen die START-Stiftung und die bayerische Landeskoordination am Ende der Bewerbungsgespräche gemeinsam. Corona-bedingt fanden die Gespräche in diesem Jahr nur telefonisch statt. „Es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, was für außerordentliche Jugendliche sich auf das Stipendium bewerben. Das Programm ist für sie eine tolle Chance, Erfahrungen zu sammeln, die sie so im Schulalltag sicherlich nicht machen würden und die sie für ihren weiteren Weg stärken. Es ist daher für uns eine Selbstverständlichkeit, START in Bayern gemeinsam mit weiteren Partnern zu ermöglichen”, sagt Dirk Markus, Vorstandsvorsitzender der AURELIUS Gruppe. Das Unternehmen fördert START im Freistaat seit dem Beginn vor zwei Jahren zusammen mit der Beisheim Stiftung und der Eleven gGmbH.

„Corona-Jahrgang” darf sich auf weiteres Stipendienjahr freuen

Mit den neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten befinden sich bundesweit aktuell 495 Jugendliche in der Förderung. Weitere 165 dürfen sich auf die Verlängerung ihres Stipendiums freuen. „Corona hat die Jugendlichen schon in so vielerlei Hinsicht beeinträchtigt. Das Stipendium für den Abschlussjahrgang um ein Jahr zu verlängern, ist das wenigste, was wir tun können“, begründet Michael Okrob, Geschäftsführer der START-Stiftung diese Entscheidung. Seit Beginn des START-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.000 Jugendliche mit Migrationserfahrung am Programm teilgenommen. „Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit”, so Okrob. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass Migrationserfahrung ein großer Schatz für unsere Demokratie ist.”

Übersicht der Geförderten in Bayern nach Wohnorten – gerne vermitteln wir Kontakte für Interviews:

m/w, Migrationserfahrung, Wohnort

  • m, Afghanistan, Augsburg
  • w, Russische Föderation, Augsburg
  • w, Syrien, Eggenfelden
  • m, Nepal, Feuchtwangen
  • w, Syrien, Gersthofen
  • w, Syrien, Hof
  • w, Moldau, Kempten
  • w, Rumänien, Kempten
  • w, Spanien, Kempten
  • w, Syrien, Memmingen
  • m, Afghanistan, München
  • w, Afghanistan, München
  • m, Syrien, Nürnberg
  • w, Kroatien, Steindorf

Aus datenschutzrechtlichen Gründen und auf Wunsch der Geförderten werden weitere Angaben nur eingeschränkt veröffentlicht. START ist ein Bildungs- und Engagementprogramm für Jugendliche mit Migrationserfahrung. Über drei Jahre fördert und begleitet die STARTStiftung, eine Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Jugendliche dabei, Verantwortung für eine lebendige Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu übernehmen. START ist Talentschmiede für außergewöhnliche junge Menschen, Startrampe für neue Initiativen und Lautsprecher für die Verteidigung freiheitlicher Werte. Mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist START deutschlandweit tätig. Aktuell werden von START rund 500 junge Menschen aus über 60 Herkunftsnationen gefördert. Weitere Informationen unter www.start-stiftung.de.